Ghana-Hilfe Pfarrer Renner e.V.

Missionar Pfarrer Renner



Gottvertrauen ist das Wichtigste

„Ohne Christus wäre ich verzweifelt“ ist das Credo, das Dekan Josef Renner aus Kollnburg (Landkreis Regen) ausspricht, wenn er auf sein Leben zurückblickt. Geboren am 6. Januar 1943 in Wörth an der Donau, wuchs er in Süssenbach auf und absolvierte nach dem Schulbesuch sein Theologiestudium in Innsbruck, Regensburg und Liverpool. Bereits in jungen Jahren als kleiner Bub spürte er seine Berufung, sich für die Armen einzusetzen. So ging er  als junger Diakon in die Mission nach Ghana, musste allerdings zurück nach Deutschland als er schwer an Gelbsucht und Malaria erkrankte. Der Priesterweihe 1972 im Hohen Dom zu Regensburg folgte die Kaplanszeit in Tirschenreuth. Aber die Mission ließ ihn nicht los: 1975 kehrte er nach Ghana als Kaplan zurück und bekam 1977 den Auftrag in dem kleinen Buschdorf Chamba eine katholische Pfarrei zu gründen.  Er wohnte in einer Lehmhütte und seine „Pfarrei“, in der nicht ein einziger Christ lebte, erstreckte sich über 50 Kilometer. Renner lernte die Stammessprachen, unterstütze die Menschen bei der Bewirtschaftung der Felder, setzte sich für die Wasserversorgung ein und trieb den Bau von Schulen und Kirchen voran. Gleichzeitig baute er Klinik und Entbindungsheim auf. Als „Nothebamme“ half er bei über 100 Entbindungen mit . Durch seine tätige Nächstenliebe erkannten die Menschen: „Der Gott, an den dieser Missionar glaubt, muss ein guter Gott sein“. Mit großer Freude konnte Renner nach sieben Jahren Missionsarbeit die ersten Katholiken taufen. Mittlerweile hat die Pfarrei Chamba in der Diözese Yendi die meisten Katholiken, aus der Pfarrei und der Sankt Josephs-Schule sind fünf Priester hervorgegangen, ein ehemaliger Schüler Renners sitzt im Parlament und Studierte kommen als Lehrer zurück um den „Hunger nach Bildung“ zu stillen. Dekan Renner lernte die Afrikaner als sehr tolerante Menschen kennen. Tolerant auch im Glauben: In den gleichen Familien begegnen sich Christen, Moslems und Anhänger der Naturreligionen. „Das sind keine Heiden, das sind tief gläubige Menschen“ erklärt er überzeugend. 1989 musste Renner seine aktive Missionstätigkeit schwerkrank beenden, weil er geholfen hatte wo er nur konnte und bis zur Selbstaufgabe arbeitete. Dabei musste er zahlreiche Rückschläge hinnehmen, überlebte mehrere Malariaerkrankungen und schwere Tropenkrankheiten. Zurück aus Ghana wirkte er anschließend 24 Jahre in der Pfarrei Kollnburg (Landkreis Regen) und war viele Jahre Dekan für das Dekanat Viechtach.  Hier lebte er das Christentum mit seinen afrikanischen Erfahrungen und ließ die Freude über Gottes Liebe bei jedem Wort spüren. Ökumene war  bei ihm groß geschrieben und auch das Einbeziehen der Laien, ob als Lektoren, Kommunionhelfer oder in den verschiedenen Chören. Das Wort Gottes nicht nur zu verkünden, sondern den Menschen als Hilfestellung im Leben nahe zu bringen, setzte er mit der Gründung von verschiedenen Bibelkreisen und als langjähriger Sprecher der Charismatischen Erneuerung in der Diözese Regensburg um. Renner legte einen Bibelgarten mit farbenprächtigen Glastafeln in seinem Pfarrgarten an und erläutert diesen in interessanten Führungen.   Der Kontakt zu Afrika riss nie ab und mit zahlreichen Spendengeldern baute Renner dort unter anderem die „Holy Spirit Senior High School“, ein Oberstufengymnasium für Schüler und Schülerinnen im Umkreis von 400 Kilometern, um ihnen das Abitur und damit den Universitätsbesuch zu ermöglichen. „Bildung ist alles. Ghana ist für mich noch immer eine Herzensangelegenheit, weil dort die Menschen meine Hilfe am meisten brauchen“ sagt Renner. Deshalb hat er sich entschlossen, mit 70 Jahren – mit dem Eintritt in die Rente – wieder zurück in das Buschdorf Chamba zu gehen. Er will dort sein Lebenswerk vollenden, als Priester bei der Ausbildung von Wortgottesdienstleitern mithelfen und die Schulen überwachen. Am 18. August 2013 hielt er seinen letzten Gottesdienst in Kollnburg und flog noch in der gleichen Nacht nach Ghana, um dort sein Leben „ausrennen“ zu lassen, wie er sich vorgenommen hat. Er war sich bewusst, dass eine schwere Zeit vor ihm liegen wird mit dem heißen Klima, den Essensgewohnheiten und den Tropenkrankheiten. Aber wie sein Vorbild Franz von Assisi hat er sich für ein „einfaches Leben“ entschieden, ein Leben mit den Armen in einer glaubwürdigen  Mission. Mittlerweile ist er seit 6 1/2 Jahren in Afrika und wirkt dort mit großer Begeisterung. Unter anderem hat er ein Schulzentrum aufgebaut für über 700 Kinder mit Kindergarten, Primary-School, Junior-High-School und Senior-High School (mehr darüber lesen Sie unter der Rubrik “Unser Schulzentrum”.
(Autor: Irmgard Hilmer)



Sein Leben hat Pfarrer Renner in seinem Lebensbuch „Ohne Christus wäre ich verzweifelt“ beschrieben. Es gibt Einblick in die Erlebnisse eines Missionars fern der Heimat und wichtige Begegnungen von der Geburt an bis 2012. Mit 180 Farbbildern hat Fotografin Irmgard Hilmer das Buch von Pfarrer Renner illustriert und sie machen seine Erlebnisse so greifbarer.  Das Buch ist im Eigenverlag erschienen und kann über Irmgard Hilmer Tel. 09421/22529 oder über info@ghana-hilfe.de zum Preis von 19,80 Euro bestellt werden. Der Erlös aus dem Buchverkauf geht zu hundert Prozent an die Mission in Chamba. 

Das Leben seit seiner Rückkehr in die Mission beschreibt das zweite Buch “Mit Christus mitten unter den Menschen”. Das Buch ist ebenfalls im Eigenverlag erschienen und kann über Irmgard Hilmer Tel. 09421/22529 oder über info@ghana-hilfe.de zum Preis von 19,80 Euro bestellt werden. Der Erlös aus dem Buchverkauf geht auch zu hundert Prozent an die Mission in Chamba.